Die Kleidermotte (Tineola biselliella)

Allgemeines

Zu den gefürchtetsten Materialschädlingen gehört die Kleidermotte, deren gelbweiße Raupen den eigentlichen Lochfraß und die Kahlstellen an Textilien, Pelze und Teppichen verursachen. Die ungestörte Lagerung von Wolltextilien liefert den Motten ideale Bedingungen zur Massenvermehrung. Die Kleidermotte stammt ursprünglich aus Afrika und ist weltweit verbreitet. Die eher flugfaule Motte unterscheidet sich von anderen Schmetterlingen durch den ruckelnden Zickzack-Flug. Da die Kleidermotten lichtscheu sind, werden dunkle geschützte Stellen bevorzugt.

Biologie-Verhalten-Auftreten-Schäden

Die Entwicklung führt, wie bei allen Schmetterlingen, über vier Stadien: Ei, Larve, Puppe, Falter (hier: Motte). Die Mottenfalter sind goldgelb glänzend und 4-9 mm lang. Die Weibchen legen nach der Befruchtung bis zu 100 Eier einzeln an Wollsachen tierischen Ursprungs ab. Nach ca. 14 Tagen schlüpfen die Raupen und beginnen gierig an den Tierhaaren (Wolle, Fell, Pelz etc.) zu fressen. Dabei legen sie sofort ein Gespinströhrchen um sich, das mit abgenagter Nahrung und Kot ausgekleidet wird. Nach mehreren Häutungen, die jeweils mit einem Wachstumsschub verbunden sind, spinnen die ausgewachsenen Larven in den Textilien einen Kokon, um sich zu verpuppen. Die Larvenentwicklung dauert bei Zimmertemperatur ca. 3 Monate. In geheizten Räumen sind so jährlich 3-4 Generationen, in ungeheizten Räumen 2 Generationen möglich. Die Falter dienen nur der Vermehrung, nehmen selbst keine Nahrung auf und richten somit keinen direkten Schaden an. Mottenbefall zeigt sich meistens durch die fliegenden Männchen.

Bekämpfung

Fliegen Motten in Räumen umher, so muß nach der Quelle gesucht werden. Zur erfolgreichen Bekämpfung muß der gesamte Befallsherd ermittelt werden. Dazu müssen alle Textilien auf Befall überprüft werden. Findet man Raupen, Gespinste oder Spinnfäden, so sind die befallenen Textilien zu isolieren. Je nach Wertigkeit der Textilien und deren Materialverträglichkeit kann mit Warmluft oder mit Inertbegasung gegen die Motten erfolgreich vorgegangen werden. Der Einsatz von Insektiziden sollte vermieden werden. Die im Fachhandel erhältlichen Lockstofffallen sind nur für den Nachweis eines Mottenbefalls geeignet. Diese Pheromonfallen sind i.d.R. nicht geeignet, um durch Massenfang die Population der Motten spürbar zu reduzieren. Die Abschöpfungsrate ist zu gering.