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Historische Dachstühle in Kirchen und Schlössern
werden nicht nur von Holzschädlingen aufgesucht, sondern dienen auch Nützlingen
zum Überleben. Vorallem Fledermäuse sind dringend auf diese an sich störungsfreien
Quartiere angewiesen. Ohne diese Quartiere können Fledermäuse weder ihre
Jungen zur Welt bringen, noch den Winter überdauern. Fledermäuse bringen
meist nur ein Junges (manchmal auch zwei) pro Jahr zur Welt und werden erst im 2. Jahr
geschlechtsreif. Sie haben damit eine geringe Reproduktionsrate, was normalerweise
mit der relativ hohen Lebenserwartung ausgeglichen wird (10 - 18 Jahre). Jedoch kann
die Störung einer Sommerkolonie schon den Ausfall des Nachwuchses eines gesamten
Jahres bedeuten! Klimatische Faktoren (Regenperioden, Kälteeinbrüche) können
ebenso zum Ausfall der Nachkommenschaft führen. Durch Abriß von Gebäuden,
Renovierungen von Kirchen usw. werden immer wieder Sommerquartiere der Fledermäuse
zerstört oder im Zuge einer falsch geplanten Sanierung unbewohnbar gemacht. Durch
die Verwendung von ungeeigneten chemischen Holzschutzmitteln in Dachräumen werden
viele Fledermäuse vergiftet. Die Tiere hängen an den behandelten Balken und
nehmen die Gifte bei der täglichen Fellpflege auf. Daran gehen sie dann zugrunde.
Glücklicherweise sind mittlerweile auch fledermausverträgliche Holzschutzmittel
erhältlich. Dacharbeiten und Umbauten dürfen in von Fledermäusen besetzten
Dachböden nicht in der Zeit von April bis September durchgeführt werden.
Die Tiere würden ihr Quartier sofort aufgeben und dabei eventuell ihre Jungen
zurücklassen. Wenn Holzimprägnierungen unumgänglich sind, sollten wenigstens
die Hangplätze frei bleiben oder mit unbehandelten Brettern umnagelt werden. Das
Heißluftverfahren - soweit bautechnisch möglich - ist zwar aufwendiger,
erspart aber mitunter den Holzschutzmitteleinsatz bzw. läßt diesen reduzieren.
Wenn Holzschutzimprägnierungen unvermeidbar sind, dann müssen nachweislich
"fledermausverträgliche" Holzschutzmittel gemäß der nachstehenden
Liste Verwendung finden. Eine Holzschutzbehandlung darf aber nicht bei Anwesenheit
der Fledermäuse ausgeführt werden. Dies gilt auch für ein Heißluftverfahren!
Die Arbeiten erst dann ausführen, wenn die Fledermäuse im Winterquartier
sind (Ende Oktober bis März)! Bei Anwendung von hochwirksamen Gasen zur Holzinsektenbekämpfung
in Kircheninnenräumen muß, da die Gase in aller Regel die Deckenkonstruktion
durchdringen und sich im Dachraum in einer für Fledermäuse schädlichen
Konzentration anreichern können, eine leistungsfähige, im Verhältnis
zum Dachvolumen angepaßte Absauganlage zum Luftaustausch im Dachraum betrieben
werden. |
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Adressen Fledermausschutz Bayern |
Bitte nehmen Sie vor Beginn einer Dachrenovierung Kontakt mit den nachstehenden Koordinationsstellen auf, damit Sie bei der Durchführung der Arbeiten beraten werden können.
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Liste fledermausverträglicher Holzschutzmittel
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